Nach dreijährigem Corona bedingten Ausfall des Reichsgründungsfestes der Vindelicia zu
Simbach war es heuer wieder soweit. Eine große Ludovicen Abordnung von neun
Bundesbrüdern mit unserem „Außenminister“, Kartellvertreter Klaus Huber-Nischlern v/o
Arcus sowie unseren AH Reinhard Mader v/o Tragl sowie AH Franz Schabmüller v/o Remus
an der Spitze machte sich am Freitagnachmittag den 13.1.23 gen Simbach auf den Weg.
Nach dem Bezug der Zimmer im Gasthof Göttler und einer kulinarischen Stärkung waren alle
Ludovicen für den Festauftakt, der um 20:00 Uhr mit dem Einzug der Chargen eingeläutet
wurde, bereit. Unsere Bundesbrüder Arcus und Ikarus hatten die Ehre als Con-Chargen und
Kistendrescher respektive diese Veranstaltung mitzugestalten. Neben der Ludovicia waren die
Germania Straubing in großer Anzahl sowie Vertreter von Bamberg, Fürth und Augsburg
anwesend. Nach der etwas melancholisch eingefärbten Begrüßungsrede von Farbenbruder
Wolfgang Hengge v/o Archimedes ob einiger Verstorbener der Vindelicia während der
vergangenen drei Jahren wurde unserem Kartellbeauftragten Arcus die besondere Ehre der
Verleihung des Ehrenbandes der Vindelicia zuteil. Danach ging bald das Wort über zum
Festredner des Abends, Farbenbruder Uwe Pichler v/o Cicero, seines Zeichens auch
Österreicher. Er wählte die Bauernkriege in Oberösterreich währen der Jahre 1625-1626 zum
Thema. Eine Zeit in der das heutige österreichische Mühlviertel, Linz u.w. zu Bayern
gehörten. Die Versuche des bayerischen Herzogs und seines Statthalters eine Re-
Katholisierung mit Geistlichen aus Tirol, die die Messen nicht in der Sprache der Bauern
halten konnten erzeugten Unmut und Widerstand in der Bevölkerung. So lernten wir über die
charismatischen Anführer Fadinger und Zöllner, die Ihre Bauern zu anfänglichen Siegen
gegen die ungeliebten Bayern führten, viel über diese Zeit sowie den Sieg der bayerischen
Truppen mit ihren Habsburger Verbündeten nach Zwistigkeiten zwischen den
Aufständischen. Der damalige Groll gegenüber den Bayern ist glücklicherweise nach den
vergangenen Jahrhunderten verflogen und einer engen Freundschaft gewichen. Mit großem
Applaus und einem kräftigen Schmollis wurde dem Redner gedankt. Nach kurzem
Colloquium begannen die Vorbereitungen zum traditionellen Landesvater, der mit
Enthusiasmus von der durchführenden Chargia und allen Stechpaaren vollzogen und mit dem
traditionellen, schönen Ruf:
„solange wir Ihn kennen,
woll’n wir Ihn Bruder nennen,
es leb‘ auch dieser Bruder hoch,
ein Hundsfott der Ihn schimpfen sollt’“, auch beim letzten Stechpaar erscholl. So nahm dieser
Landesvater und bald danach auch dieses schöne Reichsgründungsfest der Vindelicia zu
Simbach sein offizielles Ende.
Im Inofficium erscholl auf Seiten der Ludovicen alsbald der Ruf: „Wo bleibt der Deinhardt?“
Neben Surhaxen, Wollwürscht sowie den bei der Ludovicia allseits beliebten Spätzle mit Soß
und der ein oder anderen Halben war am Ende auch noch der obligatorische Deinhardt
erträglich.